Christina bewegt

Christina bewegt

Lipödem – Wenn der Körper Weichheit trägt

Lipödem – Wenn der Körper Weichheit trägt…

…die nicht gelebt werden durfte.

Vielleicht kennst du das Gefühl, im eigenen Körper nicht ganz „anzukommen“. Die Beine fühlen sich schwer an, die Arme wie gepolstert. Und obwohl du dich bewegst und achtsam ernährst, verändert sich kaum etwas. Was, wenn dein Körper dir nicht schadet, sondern spricht? Wenn er dich damit auf etwas aufmerksam machen möchte? Manchmal legt er wie einen weichen Mantel um dich, als wollte er dich vor alten Wunden behüten. Doch dieser Mantel, der einst Schutz war, kann heute zur Last werden – und dennoch erzählt er von einer tiefen Weisheit, die dich zurück zu dir führen möchte.

Mehr als eine Fettverteilungsstörung

Lipödem wird oft ausschließlich körperlich verstanden – als Fettverteilungsstörung. Doch auf einer tieferen Ebene zeigt es sich auch als Ausdruck dessen, was im Inneren nicht fließen konnte. Gefühle wie Trauer, Verletzlichkeit oder kreative Lebenskraft wollen sich bewegen wie Wasser. Wenn dieser Fluss gestaut wird, entstehen innere Blockaden, die sich im Körper als Lipödem manifestieren können – wie ein Schutzmantel aus unverdauten Emotionen und zurückgehaltener weiblicher Kraft.

Fett als Schutzschild – Sprache des Körpers, Ausdruck der Seele

Fett ist nicht nur Energiespeicher, sondern kann eine emotionale Schutzschicht sein – eine weiche Rüstung um sensible Körperzonen wie Beine, Hüften oder Arme. Dort, wo Worte fehlen oder Gefühle keinen Raum hatten, spricht der Körper. Fettgewebe schützt vor Überforderung, vor Grenzverletzungen, vor der Härte der Welt.

Das Gewebe als Speicher von Geschichten

Im Gewebe können alte Geschichten liegen: ungeweinte Tränen, verdrängte Empfindsamkeit, Erfahrungen, die damals nicht verarbeitet werden konnten. Der Körper wirkt dadurch manchmal schwer, blockiert oder fremd – und gleichzeitig entsteht ein innerer Zwiespalt: Rückzug aus Scham oder Schutzbedürfnis einerseits, tiefe Sehnsucht nach Verbindung andererseits.​

Schmerz als Botschaft

Auch der Schmerz gehört dazu: dieser diffuse, schwer greifbare Schmerz im Gewebe. Er ist kein Gegner, sondern eine Botschaft des Körpers: „Schau hin. Spür tiefer.“
Heilung beginnt hier nicht mit Kampf oder Ablehnung, sondern mit Zuhören, Verstehen und Mitgefühl.

Was der Körper ausdrücken möchte

Unerlaubte Weichheit
In einer leistungsorientierten Welt wird Weichheit oft mit Schwäche gleichgesetzt. Viele Frauen haben gelernt: „Ich darf nicht weich sein, sonst bin ich angreifbar.“ Der Körper speichert diese Sanftheit im Gewebe, um sie zu bewahren.

Blockierte weibliche Kraft
Die betroffenen Zonen stehen symbolisch für weibliche Qualitäten wie Empfänglichkeit, Kreativität, Erdung und Hingabe. Werden diese Kräfte nicht gelebt oder verletzt – sei es durch persönliche Erfahrungen, kollektive Prägungen oder hormonelle Umbrüche – gerät der Fluss ins Stocken.

Nicht gelebte Trauer
Fettgewebe kann Schmerz aufnehmen wie ein Container. Manche Anteile glauben: „Wenn ich es im Körper trage, muss ich es nicht fühlen.“ Doch Heilung geschieht erst, wenn Trauer sanft wieder gefühlt werden darf – Schritt für Schritt, in sicherem Rahmen.

Gestörter Fluss im Gewebe – und im inneren Gleichgewicht

Auf körperlicher Ebene zeigt sich Lipödem als Stauung: der Lymphfluss ist verlangsamt, die Mikrozirkulation eingeschränkt. Gleichzeitig spielen hormonelle Dysbalancen eine Rolle, insbesondere eine Östrogendominanz bei Progesteronmangel.

Östrogen verkörpert das Yin – Weichheit, Fülle, Vertrauen, rhythmisches Empfangen. Fehlt seine harmonische Wirkung, geht nicht nur Stoffwechselorientierung verloren, sondern auch das Gefühl innerer Geborgenheit. Die Weichheit, die eigentlich Ausdruck von Lebenskraft wäre, verwandelt sich in einen Panzer.

Darum beginnt Lipödem oft in hormonellen Umbruchphasen wie Pubertät, Schwangerschaft oder Wechseljahren – Zeiten, in denen der Körper besonders nach innerer Regulierung sucht.

Wege der Heilung

Sanfte Präsenz statt Kampf
Der Körper ist keine Last, sondern Botschafterin. Heilung beginnt, wenn wir aufhören, gegen ihn zu kämpfen, und anfangen, mit ihm in Kontakt zu treten. Bedingungslose Annahme ist der Schlüssel – nicht, um „das Lipödem loszuwerden“, sondern um die Verbindung zu sich selbst zurückzugewinnen.

Wasser als heilendes Element
Lipödem ist eine Frage des Flusses. Alles, was Wasserqualität in Dir weckt, kann unterstützend wirken: Schwimmen, Wasserklangbäder, Baden, achtsame Berührung im Wasser. Wasser trägt, erinnert und verbindet.

Die Rückkehr der inneren Königin
In vielen Frauen mit Lipödem lebt die Sehnsucht, sich wieder kraftvoll, sinnlich und würdevoll im eigenen Körper zu fühlen. Wenn Du Dich als Königin Deines inneren Reiches erkennst, wird Dein Körper nicht mehr zur Last, sondern zu einer Verbündeten auf Deinem Weg zurück zu Dir.

Fazit

Du bist nicht allein. Dein Körper ist kein Feind – er ist ein weiser Übersetzer Deiner inneren Welt.
Und auf Deiner Reise zurück zu Dir, bist Du willkommen – genau so, wie Du bist.